Mögen – möglich

Das war eine turbulente Stille heute Morgen. Es tauchten diverse Themen auf, über die ich gerne bei anderer Gelegenheit schreiben werde.

In meinem Selbstumgang habe ich eine lange Geschichte mit der Frage, was ich an mir mag und was eher nicht. Inzwischen habe ich viel Einverständnis mit mir gewonnen und kann sagen, ich mag mich und bin im Frieden mit meinem Geschmack und meistens auch mit meinen Möglichkeiten.

Mit meinen Lieben erlebe ich immer wieder Situationen, in denen ich etwas nicht so mag und es ist mir meistens möglich, entweder tolerant zu sein oder ein Gespräch zu suchen um Verständnis zu finden oder eine Veränderung zu bewirken.

In den größeren sozialen Feldern finde ich die Herausforderungen größer. Hier finde ich vieles, was ich nicht mag und stehe vor zahlreichen Themen, in denen ich kaum Handlungsmöglichkeiten für mich sehe. In meinen Gruppen erlebe ich allerdings immer wieder, wie sehr ich es mag, wenn die Teilnehmer*innen ihre Möglichkeiten entdecken.

Auf der Empfindungsebene ist dieses Thema unspektakulär. Es kehrt Ruhe ein und auf mein Gesicht legt sich so etwas wie Buddha Lächeln.

Das Gefühlsspektrum hat Aspekte von Frieden, Behagen und Freundlichkeit.

Ich denke, dass „Mögen“ ein hilfreicher Hinweis für die persönliche Orientierung ist. Was auch immer jemand mag, kann ihn/sie auf den Weg zu Wohlbehagen und Frieden mit der Welt führen. Die Fragen, ob das was ich mag dann auch möglich ist und ob es meinem authentischen Selbst entspringt, sind nicht immer leicht zu beantworten. Ich denke auch, dass es das einfache Mögen des Bekannten und Vertrauten gibt – etwas Fremdes mag ich möglicherweise eher nicht. Dann wird Mögen tendenziell zu einem behaglichen Gefängnis der Möglichkeiten. Die Frage, warum ich mag, was ich mag, wird dann zur Möglichkeit, neue Möglichkeiten des Mögens zu entdecken.

Hier finden sich auch meine Hoffnungen und Befürchtungen zum Thema. Ich hoffe sehr, dass ich meinem jeweiligen Mögen vertrauen kann und befürchte mitunter, dass mir authentischer Selbstkontakt auch einmal nicht möglich sein kann.

Mein Erreichungsziel geht dahin, dass ich mir und dem was ich mag treu bleiben werde. Dass ich immer wieder den Mut finde, zu mir zu stehen und meinem „Ja“ zu vertrauen.

Die Schritte dahin bestehen immer wieder daraus, mir eine Pause zu nehmen, nachzuspüren und nachzudenken, bevor ich mich handelnd entscheide.

In der Abschlussstille empfinde ich eine große Gelassenheit und eine Offenheit für die unendlichen Möglichkeiten, des mögen Könnens.

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