Diesmal hat das Thema schon im Vorfeld, während eines Waldspaziergangs, bei mir angeklopft – die Stille hat es nun bestätigt.
Mir ist Wissen wirklich sehr wichtig und ich bemühe mich stets gewissenhaft, meine Wissensquellen zu überprüfen. Ich weiß sogar, warum mir Wissen so wichtig ist – weil ich als der Kleinste in meiner Herkunftsfamilie immer der „Dumme“ war.
Das führt auch dazu, dass ich in meiner heutigen Familie als Besserwisser verschrien bin, auch wenn ich mich immer öfter sagen höre: „Das weiß ich nicht.“ Niemand scheint das wissen zu wollen!?
Wir leben ja angeblich in einer Wissensgesellschaft, auch wenn ich den Eindruck habe, dass wir eher in einer „Meinungsgesellschaft“ leben, in der zurzeit auch ganz gemeine Meinungen Konjunktur haben.
Auf der Empfindungsebene spüre ich Entspannung im ganzen Körper, wenn ich mich mit dem Begriff verbinde. Mein Kopf fühlt sich leichter an, meine Wirbelsäule richtet sich auf und meine Augen tendieren dazu, sich zu weiten.
Die Empfindungen sind von den Gefühlen der Wachheit und der Neugier begleitet.
Ich denke, das Wissen etwas wirklich sehr wertvolles und potenziell nützliches ist. Ich denke ebenfalls, dass es oft ziemlich schwierig ist, Wissen von Meinungen und/oder Glauben abzugrenzen. Ich habe neulich den schönen Satz gehört: „Toleranz heißt, einzuräumen, dass man sich auch irren kann.“ Ein wenig schwer verdaulich für einen Besserwisser, aber ja – Gutes und wahres Wissen lässt sich überprüfen. Es gilt für alle Menschen an jedem Ort – z.B. das Wissen, dass wir auf einem Planeten durch den Weltraum rasen, der von einer sogenannten Sonne gewärmt wird.
Ich hoffe, dass ich immer so neugierig und wissbegierig bleibe, wie ich es im Moment bin und dass ich meiner Wissenssammlung eine Form geben kann, die dieses Wissen auch nützlich werden lässt. Dass ich vielleicht etwas dazu beitragen kann, mein Wissen auch anderen Menschen zugutekommen zu lassen. Als Befürchtung kenne ich immer noch die Vorstellung, etwas nicht zu wissen und dafür ausgelacht zu werden – es hakt zuverlässig ein, aber nimmt mich nicht mehr zwangsläufig mit.
Ich möchte gerne erreichen, dass ich mit meinem Wissen etwas Gutes anfange – gut für mich und für die Menschen, die ich liebe und auch gut für ein größeres Umfeld, für die Menschen mit denen ich arbeite und hoffentlich sogar noch darüber hinaus.
Dieser Blog und meine Vorträge sind bereits Schritte in diese Richtung
In der Abschlussstille wird mir bewusst in was für einem gewaltigen Ozean von Wissen ich schwimme – in allen Richtungen gibt es noch mehr zu wissen und ich werde es niemals erreichen, alles zu wissen. Mir ist ein wenig schwindlig davon und irgendwo tief in meinem Inneren spüre ich eine heitere Zuversicht.